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  Airbus A330 20.05.2024 23:31 (UTC)
   
 

Airbus A330

Der Airbus A330 ist ein Flugzeug-Modell für Mittel- und Langstrecken von Airbus mit zwei Triebwerken. Der Erstflug einer A330 fand am 1. November 1992 in der Version A330-300 statt.
Bisher (Stand 30. Juni 2006) wurden 574 Airbus A330 bestellt und 420 Exemplare ausgeliefert.
Aufgeschlüsselt nach Versionen sind dies 322 (227 ausgeliefert) für die A330-200 und 252 (191 ausgeliefert) für die A330-300 [1]. Die Typen A340-300 und A330-300 sind äußerlich bis auf die Anzahl der Triebwerke (zwei bei der A330, vier bei der A340) identisch. Alle Versionen der A330 können mit Triebwerken von Pratt & Whitney, Rolls Royce oder General Electric ausgerüstet werden. Die neueste Version ist die A330-300X, eine in vielen Details (u.a. Reichweite) verbesserte Variante der A330-300.
Airbus A330-200 der SWISS
Airbus A330-200 der SWISS

Geschichte

Airbus A330-300 von Air Canada
Airbus A330-300 von Air Canada
Das Programm der beiden Langstreckenflugzeuge A330/A340 beschloss im Juni 1987 die in den von Boeing dominierten Markt der Großraum-Langstreckenflugzeuge einzudringen. Die erstgeplanten Versionen 200 und 300 wurden mit einer praktisch gleichen Konfiguration geplant: Bis auf die unterschiedliche Triebwerksanzahl benutzen sie beide dieselben Tragflächen, Leitwerke und Rumpfteile. Dies reduzierte einerseits die Entwicklungs- und Produktionskosten und schaffte andererseits Synergieeffekte für die Fluggesellschaften bei Wartung und Betrieb. Als Entwicklungsgrundlage nahm man den Rumpf des Airbus A300 und verlängerte ihn. Die Pilotenkanzel orientierte sich an der der A320. So wurde das Flugzeug insgesamt eine Mischung aus den technischen Neuerungen der Airbus A320-Familie, sowie dem Rumpfquerschnitt der A300/A310.
Die erste Präsentation des Flugzeuges (Rollout genannt) fand am 14. Oktober 1992 statt. Fast einen Monat später, am 2. November 1992, hob die A330 in der 300er-Version erstmals ab. Der dritte Prototyp verfügte als erster über eine komplette Innenausstattung und wurde bereits in den Farben des Erstkunden Air Inter für die Zulassungsflüge verwendet, die auch die im August 1993 durchgeführten ETOPS-Flüge beinhalteten, bei denen die A330 sechs Stunden mit nur einem Triebwerk über dem Nordatlantik flog. Die Testflüge wurden im Dezember 1994 nach dem Bestehen aller Tests abgeschlossen.
Airbus A330-200 von bmi
Airbus A330-200 von bmi
Zum Bau der verkürzten 200er-Variante entschloss man sich im November 1995. Bereits zwei Jahre später, am 13. August 1997, hob diese Version erstmals ab. Sie wurde am 29. April 1998 an den Erstkunden ILFC und dessen Leasingnehmer Canada 3000 übergeben.
Ab Dezember 2004 wurde der Airbus A350 vermarktet, welcher ursprünglich als Weiterentwicklung der A330 geplant war; nach Kundenkritik sollte diese erste Version jedoch nach einer Umarbeitung laut Airbus zu 90% andere Teile als die A330 verwenden, jedoch unter Beibehaltung der Flügelgrundform und des Rumpfquerschnitts.
Nach weiterer Kundenkritik, insbesondere duch ILFC und Singapore Airlines, kündigte Airbus schließlich am 17. Juli 2006 auf der Luftfahrtmesse in Farnborough an, diese Entwicklung zu stoppen und stellte statt dessen ein komplett neues Konzept mit dem Namen A350 XWB vor. Dieser Typ soll als komplette Neukonstruktion nicht mehr auf der A330 basieren und auch einen größeren Rumpfdurchmesser (die Abkürzung XWB steht für eXtra-Wide Body) als diese bieten.
 

Kommunalität

In vielen Bereichen dieses Flugzeug findet man die Anwendung der sog. Kommunalität wieder. Das bedeutet, dass Systeme verschiedener Flugzeugtypen identisch sind, um damit Kosten einzusparen. In folgenden Bereichen findet sich dieser Grundsatz bei der A330:
  • Die A330 ist eng verwandt mit dem Airbus A340. Gegenüber der vierstrahligen A340, die gleichzeitig für (Ultra-)Langstrecken konzipiert wurde, wurden die Tragflächen im Bereich der äußeren Triebwerke der A340 nicht verstärkt. Alle weiteren Merkmale sind bis auf wenige Abweichungen mit denen der A340 identisch.
  • Die Avionik ist im Wesentlichen die Gleiche wie bei der A340 und der A320-Familie.
  • Cockpitgleichheit zwischen der A320-Familie und der A330. Die Cockpits der A380 und der A350 sind wiederum hieran angelehnt. Damit wird eine Reduzierung der Ausbildungskosten der Flugführer erreicht.

 

Neue Technologien

In allen Versionen der A330 findet man neue innovative Technologien, wie etwa
  • ein digitales Fly-by-Wire-Flugkontrollsystem
  • Sidesticks anstatt Steuerhörnern
  • Glas-Cockpit mit CRT- bzw. LCD-Bildschirmen
  • erste Sektoren des Rumpfes aus Verbundwerkstoff

 

Varianten

A330-100 (Projekt)

Der Airbus A330-100 war ein nicht verwirklichtes Gedankenspiel, das den Airbus A310 und den Airbus A300 ersetzen sollte. Diese Version sollte einen nochmals verkürzten Rumpf bekommen und damit die gleiche Passagierkapazität aufweisen. Strukturelle Planungen sahen vor, den Rumpf der A330 mit dem Flügel der A300-600 zu kombinieren, später wurde dann der Einsatz des A330-Flügels erwogen, um die Kommunalität in der A330-Familie zu wahren. Das Modell sollte ein Konkurrent für die Boeing 767-300ER und die Boeing 767-400ER werden.

 

A330-200

A330-200 Basisversion

Airbus A330-200 von LTU
Airbus A330-200 von LTU
Die A330-200 wurde entwickelt, um den Airbus A300-600R zu ersetzen und der Boeing 767-300ER bedeutend Konkurrenz zu machen. Das A330-200-Programm wurde im November 1995 offiziell gestartet, die erste Bestellung über dreizehn Maschinen gab ILFC im Februar 1996 auf. Der Erstflug folgte am 13. August 1997, die Zulassung im April 1998.
Die A330-200 basiert auf der 300er-Variante, mit der er sich praktisch identische Systeme, Flügel und einen identischen Rumpf teilt, der jedoch um zehn Spanten gekürzt wurde, wodurch sich eine um fast sechs Meter verkürzte Länge ergibt; dadurch kann man mit der A330-200 256 Passagiere in drei Klassen transportieren. Andere wichtige Unterschiede sind ein höheres Seitenleitwerk und ein zusätzlicher Kraftstofftank, mit welchem sich die Reichweite auf 12.500 km erhöht.
Die A330-200 wird unter anderem von Air China, Air France/KLM), Austrian Airlines, China Eastern, China Southern, Emirates, Etihad, Lufthansa, LTU, Malaysia Airlines, Northwest Airlines, Qantas, Swiss International Air Lines, TAP Air Portugal und Yemenia betrieben.
Weil sich besonders diese Variante am Markt sehr gut verkauft und der Boeing 767 fast den gesamten Markt nahm, startete Boeing ein neues Flugzeugprogramm, das insbesondere der A330-200 Konkurrenz machen soll. Dieses Programm, zunächst 7E7 getauft, verkauft sich mittlerweile sehr erfolgreich als Boeing 787. Der Erstflug ist für 2007 geplant.

 

A330-200 Prestige

Die A330-200 Prestige ist eine besonder luxuriös ausgestattete VIP-Variante der A330-200 zur Nutzung als Langstrecken-Geschäftsflugzeug. Die Leistungsdaten werden von Airbus nicht genau genannt, dürften aber etwa identisch mit der normalen Ausführung der A330-200 sein. Bisher wurden zwei Exemplare der A330-200 Prestige bestellt.

 

A330-200 MRTT/FSTA und KC-30

(MRTT steht für Multi Role Tanker Transporter; FSTA für Future Strategic Tanker Aircraft; speziell für den US-Markt wird auch von der KC-30 gesprochen). Da der Airbus A330 mit den gleichen Tragwerken ausgerüstet ist wie der Airbus A340 (nur dass bei diesem 2 Triebwerke mehr angehängt wurden), ist es relativ einfach möglich, dieses Modell zum Tanker umzubauen. Statt den zusätzlichen äußeren Triebwerken werden Halterungen für Sonden angebaut, mit denen dann bis zu 2 Flugzeuge gleichzeitig betankt werden können. Hierdurch wird es möglich, die A330 für Personen- und Frachttransporte zu nutzen und gleichzeitig als Tanker zu fungieren. Dieser Umstand ermöglichte es Airbus, den Konkurrenten Boeing zu unterbieten, als es zur Ausschreibung bei der britischen Royal Air Force (RAF) kam. Die australische Luftwaffe (Royal Australian Air Force) hat 5, die RAF 16 dieser Tanker bestellt. Des Weiteren bemüht sich die Airbus-Mutter EADS bereits seit einiger Zeit um einen Großauftrag der US Air Force über bis zu 100 Tanker; EADS bewirbt sich mit einer Variante der A330-200, welche die Bezeichnung KC-30 trägt. Die A330-200 MRTT kann schon ohne Zusatztanks 111 Tonnen Treibstoff mitführen und somit doppelt soviel Treibstoff weitergeben wie die Vickers VC10 der Royal Air Force. Den Umbau und Betrieb der britischen Flugzeuge soll das Konsortium AirTanker übernehmen (40 % EADS (Elbe Flugzeugwerke), je 25 % Rolls-Royce und Cobham und 10 % Thales).
Innerhalb der Airbus-Familie wird auch der etwas kleinere A310 MRTT angeboten.

 

A330-200F

Airbus plant bereits seit längerer Zeit, die A330 auch als kommerziellen Frachter anzubieten. Nach den Ereignissen des 11. September 2001 wurden diese Pläne jedoch zunächst auf Eis gelegt.
Erst ab Anfang 2006 verdichteten sich - unter anderem nach Bekanntgabe des bevorstehenden Produktionsendes der A300 einschließlich ihrer Frachtversion - die Hinweise darauf, dass diese Pläne wieder aufgenommen werden sollen. Ursprünglich hatte Airbus vor, die A330-200F im Rahmen der Farnborough Airshow offiziell der Öffentlichkeit vorzustellen; eine entsprechende Presseerklärung inklusive der Bekanntgabe einer Bestellung über 30 Exemplare des Typs, fand sich auch für kurze Zeit auf der Airbus-Website. Allerdings wurde diese Erklärung wenig später wieder entfernt, gerüchteweise wegen kurzfristigen Problemen beim Vertragsabschluss mit dem Erstkunden. Obwohl hierzu seitdem seitens Airbus keine weitere Erklärung folgte, darf man davon ausgehen, dass die 200F mittlerweile kommerziell angeboten wird.

 

A330-300

A330-300 Basisversion

Airbus A330-300 von Dragonair
Airbus A330-300 von Dragonair
Die A330-300 wurde als Alternative und Ersatz zur A300 entwickelt. Ihr Rumpf basiert auf dem der A330-200, der jedoch bedeutend gestreckt wurde. Die 300er-Version kann 295 Passagiere in drei Klassen (335 in zwei und bis zu 440 in einer Klasse) über eine Strecke von bis zu 10.500 km transportieren. Überdies kann eine große Menge an Fracht befördert werden - das Frachtvolumen der A330 ist mit dem der Boeing 747 vergleichbar. Manche Fluggesellschaften nutzen diese Kapazitäten für ausschließliche Cargoflüge in der Nacht.
Als Triebwerke werden je zwei General Electric CF6-80E, Pratt & Whitney PW4000 oder Rolls-Royce Trent 700 verwendet. Alle Antriebe sind nach ETOPS-180 zertifiziert. 1993 wurde das erste Flugzeug ausgeliefert.
Die direkten Konkurrenten der A330-300 sind die Boeing 777-200(ER) und die kommende Boeing 787-9.

 

A330-300X

Unter der inoffiziellen Bezeichnung A330-300X bietet Airbus mittlerweile eine in einigen Details verbesserte A330-300 an. Seit Juni 1999 entsprechen alle ausgelieferten A330-300 dem -300X-Standard, unter anderem mit einem höheren maximalen Abfluggewicht von 230 bis 233 t (normale -300: 212 bis 217 t), einer größeren Reichweite und aktualisierter Cockpitinstrumentierung.


 

Un-/Zwischenfälle

Airbus A330-200 von Air Transat
Airbus A330-200 von Air Transat
  • Der bisher schwerste Unfall einer A330 ereignete sich am 30. Juni 1994, als eine von Airbus eingesetzte Testmaschine des Typs A330-200 kurz nach dem Start vom Flughafen Toulouse-Blagnac bei der Simulation eines Triebwerksausfalls auf Grund eines Pilotenfehlers in ein nahegelegenes Waldgebiet stürzte. Dabei wurden alle sieben Insassen getötet.
  • Am 24. Juli 2001 wurden zwei A330-200 von SriLankan Airlines durch die Tamil Tigers zusammen mit einer A320-200 und einer A340-300 am Boden zerstört.
  • Am 24. August 2001 gelang einer A330-200 von Air Transat der weltweit längste Gleitflug eines Düsenflugzeuges, nachdem das Kerosin ausgegangen war. Zu dieser Notlage kam es durch das Zusammenspiel menschlichen Versagens mit einem Computerfehler. Der antriebslose Flug dauerte eine halbe Stunde, wobei 120 km zurückgelegt wurden, bis man eine Notlandung auf den Azoren (Portugal) machen konnte. Die elektrische und hydraulische Versorgung des Flugzeugs wurde mittels der RAT sichergestellt. Es wurde kein Passagier verletzt, lediglich das Flugzeug musste repariert werden.

 

Technische Daten

Kenngröße A330-200 A330-300
Länge
59 m
63,60 m
Spannweite
60,30 m
Höhe
17,89 m
16,70 m
Rumpfdurchmesser
5,64 m
Kabinenbreite
5,28 m
Reichweite
12.500 km
10.500 km
Geschwindigkeit
Mach 0.86
Max. Flughöhe
12.500 m
Max. Startgewicht
233 t
Max. Landegewicht
182 t
187 t
typische Sitzanzahl
253
295
Triebwerke
2 General Electric CF6-80E
oder
2 Pratt & Whitney PW4000
oder
2 Rolls-Royce Trent 700
à 303-320 kN
2 General Electric CF6-80E1
oder
2 Pratt & Whitney PW4000
oder
2 Rolls-Royce Trent 700
à 303-320 kN
 
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